Der Drache in dir

Deine Werte sichtbar machen, Sisterhood kultivieren, toxische Weiblichkeit erkennen 
Ein Workshopprogramm mit Kreativcoachin Mama Ulita und Fotokünstlerin Grit Hartung

Wir stellen fest, dass uns in Verbindungen und Beziehungen mit anderen Frauen, egal ob Mutter, Schwester, Freundin, Arbeitskollegin oder einfach diejenige die wir beim Einkaufen treffen, oft ein Gefühl von Ablehnung überkommt. Dieses Gefühl kann manchmal stark ausgeprägt sein und wir reagieren unangemessen anderen Frauen gegenüber und manchmal fühlen wir uns einfach nur ohnmächtig in den Situationen. In diesem Zusammenhang werden uns dann Verhaltensweisen wie „Zicke“ und „Hausdrache“ zugeschrieben, die das Problem dahinter aber nicht beschreiben.

Als Frau werden wir von unserer Kindheit an in Rollenbilder gedrängt. Die daraus resultierenden Verhaltensweisen können uns schaden.

Die amerikanische Bloggerin Tavi Gevinson prägte 2011 den Begriff „Girls Hate“. Der meint, dass Mädchen prinzipiell andere Mädchen hassen, da ihnen in den patriarchalen Strukturen beigebracht wird, dass es nur DAS eine coole, lustige und schlaue Mädchen geben kann. In Geschichten und Filmen wird das immer wieder aufgenommen und reproduziert. Die Schriftstellerin Katha Pollitt bezeichnet das auch als Schlumpfine-Prinzip: eine Gruppe männlicher Freunde bekommt einen weiblichen Charakter zur Seite gestellt, der meistens stereotyp dargestellt wird.
Es gibt also scheinbar nur Platz für ein Mädchen und damit entsteht Girls Hate - die Ablehnung, Missgunst und Neid anderen Mädchen und Frauen gegenüber aus Angst vor Verdrängung.
Wir sind in einem ständigen Kampf gegeneinander. Die Formen sind dabei meistens subtil. 

Passiv-aggressive Kommunikation und Manipulation sind hier stellvertretend genannt. Es geht um Machtausübung und Machterhalt in patriarchalen Strukturen.

Wie können wir das durchbrechen? Ein Miteinander kann nur entstehen, wenn wir uns in unserer Unterschiedlichkeit sehen und verstehen. Mit einem tiefgreifenden Verständnis - einer Solidarität füreinander, entsteht Sisterhood. Unsere Werte, für die wir einstehen, helfen uns dabei, dieses Verständnis aufzubauen und zu etablieren. Oft wissen wir gar nicht, was unsere Werte sind. Vielleicht handeln wir manchmal intuitiv danach, jedoch verhindern die vorhandenen Strukturen, dass wir unsere Werte erkennen und leben. Unsere Werte brauchen wir um diese Strukturen zu sehen, uns abzugrenzen und respektvoll mit uns selbst und anderen Frauen umzugehen. Wir wollen uns der Ohnmacht und den Strukturen entgegenstellen und ins Handeln kommen. Unsere Werte sichtbar machen und eine Sisterhood kultivieren. Denn zusammen können wir im Kleinen und Großen Veränderungen hervorbringen.

Was ist der Inhalt des Kreativprogramms?

Zu Beginn unserer Workshopreihe sprechen wir über unsere eigenen Erfahrungen mit toxischer Weiblichkeit. Wir schaffen einen Raum, um Erlebtes durch Bewegung und Tanz sichtbar zu machen. Wir lernen uns als Gruppe in einem geschützten Raum kennen und erarbeiten unsere persönlichen Werte. Wir zeigen Methoden der Fotografie und Darstellung.

Im zweiten Workshop gehen wir in die Konzeption des Fotoshootings. Unsere Werte kennen wir jetzt und wir erarbeiten uns, welchen Wert wir darstellen wollen. Zeit für Kostüme, Make-up und Recherche. 

Zu unserem Fotoshooting reisen wir an einen zauberhaften Ort außerhalb Leipzigs. Dort kommen wir in die vollständige Entfaltung unserer Kreativität. Wir erschaffen nach Außen, was wir in uns tragen. Der Prozess des Shootings allein ist schon eine wertvolle Erfahrung, dass Kunstwerk letztendlich die Erinnerung an die Arbeit mit uns selbst. Danach treffen wir uns gemeinsam mit den Frauen der Speak up Night Leipzig um am Abend über den Tag und das Programm zu reflektieren und in den Austausch zu gehen.

Unsere Workshopreihe möchten wir fulminant beschließen mit einer Vernissage und einer Speaker-Night in Leipzigs City in Zusammenarbeit mit Ronja und Manjuh von der Speakup Night. In diesem Rahmen besteht die Möglichkeit, eure Geschichte und die Entstehung eures Portraits zu erzählen.

Eure Investition: 1.200 Euro
entweder einmalig oder aufgeteilt:
Februar: Anzahlung 200 Euro
März/April/Mai/Juni: je 250 Euro

Programmablauf:

Die zwei Workshopwochenenden starten immer 13:00 Uhr und enden 17:00 Uhr.

Workshopwochenende 29. & 30. April - Studio Theresa

Samstag:
Kennenlernen & Gruppenbildungsprozess
Sharing Circle – Fragen & Antworten
Bewegungspädagogik und freiem Tanz, um ins Fühlen zu kommen

Sonntag:
Persönliche Wertearbeit & Bedürfnisse, die dahinter stecken
Erstellen einer individuellen Werteliste
Wertgegenstände
Konkretisieren der persönlichen Wertearbeit durch Bewegung & theatralischen Methoden

Workshopwochenende 06. & 07. Mai - Atelier Mama Ulita

Samstag:
Welchen Wert möchte jede einzelne Wie verkörpern
Kreative Fotografische Methoden, fotografische Methoden
Darstellende Methoden, Tanz Bewegung, Kostümarbeit, Make-up, Haare

Sonntag:
Konzeption des eigenen Fotoshootings:
Kostümsichtung, Beispiele mit Büchern, Moodboard

Samstag 13. Mai, ab 13:00 - Fotolocation Fünfhausen
Fotoshooting on Location
Danach Aftershoot im Speaker Salon - Reflexionsrunde mit Ronja und Manjuh von der Speak up Night Leipzig mit Getränken und Snacks 

Samstag/ Sonntag 03./04. Juni - Vernissage Moritzbastei
Ausstellung der entstandenen Kunstwerke
Speak up Night Leipzig mit verschiedenen Speakerinnen
Musikalischer Ausklang